Ich trinke mir die Augen aus
und sehe, wie ich
schneewittchen-artig werde,
mit angstzerhacktem Atem
und ein wenig Glut innen.
Mein Maul schmeckt Mona Lisa
und viel zersprungenes Glas.
Und zum Schluss
bevor meine Blicke krepieren,
kitzeln sie den Augenglanz,
klingen glücklich
in die Nacht.
Während es uns Lebenstöne
in die Ohren hackt,
fliegen die Gedankenflügel
leichter und fressen sich die Töne tiefer.
Betäubt Welt atmen.
Schwindelleckende Fragen aus
der gewöhnlichen Übelkeit geboren:
Nur nicht die Windstille
an die Wand malen!

In die Nacht taumeln –
Versinken im Morast der Träume,
sich fragend vergessen.
Hölzernes Singen hören von fern,
wo auch eine Gitarre weint.
Da wohne ich in meiner Galaxis
und singe meine echolosen Lieder.
Zerbrecht meinen Käfig,
meine Schwester die Gitarre weint,
lass mich raus;
ich will nicht so schrecklich frei sein.
Meine Schwester, die Nacht,
ruft mich zärtlich lockend
wie nächtliche Flammen,
die nach mir schrein.
Leise über den Boden kriechend
den Atem verdickflüssigen,
wieder fliegen lassen
und ein hoffendes Zeichen geben,
ein Signal in der Nacht,
ein Signal aus meiner Galaxis.
Fang es auf. ---

Urs Limburg, 1969