Im Jahr 1999 haben wir unseren ersten Umsonstladen in einem Souterain-Raum im Nernstweg 10 in Ottensen eröffnet. Diese Räume waren sehr klein und es passte nicht mehr als ein kleiner Umsonstladen hinein. Da wir beständig mehr Aktive wurden und auch stetig mehr Besucher*innen zu den Öffnungszeiten kamen, begannen wir schon recht bald nach unserer Gründung mit der Suche nach neuen Räumen. Fündig wurden wir schließlich ab Mai 2002 in der Stresemannstraße 150 als Mieter der SAGA. Dort eröffnete zunächst unser Umsonstladen neu und ein Raum wurde als Seminarraum für Gruppentreffen genutzt. In den folgenden Jahren mieteten wir weitere Räume bei der SAGA in der Stresemannstraße für weitere, neue Projekte, z. B. die Stresemannstraße 136 für das Kleinmöbellager, die Stresemannstraße 142 für unsere frühere Fahrradwerkstatt und die Stresemannstraße 144 für unser Repair-Café.

Abseits von der direkten Nachbarschaft mit den anderen Projekten in der Stresemannstraße, eröffneten wir 2009 den Umsonstkiosk im Gängeviertel, zunächst in der Caffamacherreihe und später im Valentinskamp 38a (Butze). Im Gängeviertel konnten wir unseren Umsonstkiosk ohne eine feste Miete, sondern für eine regelmäßige Spende an den Gängeviertel Verein betreiben. Und vor allem waren wir dort in einer basis-demokratischen, anregenden und aktiven Initiative eingebettet, die aktiv eine nicht-kommerzielle und selbstorganisierte Alternative zur allgegenwärtigen Gentrifizierung in Hamburg aufbaut.

Auch wenn wir bei der SAGA eine, gemessen an den sonst üblichen Mieten für Gewerberäume, zu Beginn eine recht günstige Miete erhalten hatten, waren auch wir in den kommenden Jahren mit regelmäßigen Mieterhöhungen konfrontiert. Da wir selbst ja mit möglichst wenig Geld wirtschaften wollen, erhöhte jede Mieterhöhung den Druck auf uns ausreichende Spenden für die Mietzahlung zu erhalten. Als normale Mieterin eines Unternehmens hatten wir auch keinerlei Mitbestimmung bei unseren Mietbedingungen und der Entwicklung des Unternehmens. Auch dies steht im Gegensatz zu unserer Praxis, die ja auf basis-demokratischer Entscheidungsfindung und selbstverwaltete Organisation beruht.

2010 trat zum ersten Mal die Initiative "Lux & Konsorten" mit einer Aktion am damaligen Electrolux Gebäude an der Ecke Holstenstraße / Max-Brauer-Allee und ihrer Forderung nach günstigen Gewerberäumen für Kleingewerbe und soziale Initiativen in Erscheinung. Aufgrund unserer prekären Mietsituation schlossen wir uns der Initiative an und beteiligten uns an weiteren Aktionen. Als Teil der Initiative "Lux & Konsorten" wurden auch wir im Oktober 2013 Genossen*innen der Fux Genossenschaft, die aus dem Zusammenschluss von "Lux und Konsorten" und "Frappant" entstand und sich die gemeinsame Verwaltung der ehemaligen Victoriakaserne zur Aufgabe machte. Dieses Ziel wurde seit dem Kauf des Gebäudes 2015 nach und nach umgesetzt. Als Genossin der Fux Genossenschaft haben wir ein gleichberechtigtes Mitbestimmungsrecht in allen Angelegenheiten der Genossenschaft und wir haben von Fux eine besonders günstige Sozialmiete für unseren Umsonstladenraum garantiert.

Der kommende Umzug in die neuen Räume bei Fux in der Bodenstedtstraße ist ein wichtiger Schritt für uns, weil wir nun nicht mehr vom guten Willen der SAGA abhängig sind, sondern wir nun mit allen Projekten in einem selbstverwalteten Zusammenhang Räume nutzen und Entscheidungen mitbestimmen können.

06. Dezember 2021, 19.00 Uhr
AK LÖK Plenum
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